Samstag, 13. Juni 2009
off? what does it mean? not that!
subvision, 16:46h
following listed places (e.g. artfairs, biennals, galleries) are showing examples where the subvision participants exhibited and definetly subsumed by the ordinary art market. that's in clear opposite to the explaination of spirit and targets bay the festival promotors - to support the (what ever they mean) OFF sector.
Nachfolgend erscheinen einige der teilnehmenden Künstlergruppen/initiativen, die durch die subvision PR als randständig beschrieben werden, um den "off"begriff zu rechtfertigen, den sie als USP ihres Festival penetriert.
Durch Listung der Ausstellungsplätze (zB. Kunstmessen, Biennalen, Galerien, Institutionen) sollte deutlich werden, dass es sich hier ebenso um kunstmarktrelevante Produktion geht und die unsaubere Festivalkommunikation das angesprochene Publikum wohl zum Narren halten will.
1. Mahony
Künstlergruppe - Wien/Österreich
artist group - based in Vienna/Austria
vertreten durch / represented by Layr Wuestenhagen Contemporary, Wien
EINZELAUSSTELLUNGEN / solo shows (selection)
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Galerie Hübner, Frankfurt
London Cultural Forum, London
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Galerie 5020, Salzburg
GRUPPENAUSSTELLUNGEN / group shows (selection)
Ushuaia – 2. Bienal del fin del mundo
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Viennafair, Artfair, Wien
Czarna Gallery, Warsaw
Marco, Dispari&Dispari Gallery,
Reggio Emilia
the Loft, New York
Plymouth Arts Center, Plymouth
Gallery Lisi Hämmerle, Graz
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
ArtPosition 05, Vienna
Künstlerhaus, Vienna
Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck,
Wien Museum, Vienna
Hilger Contemporary, Vienna
Listed by artfacts ranking:
http://artfacts.net/index.php/pageType/artistInfo/artist/79242
Nachfolgend erscheinen einige der teilnehmenden Künstlergruppen/initiativen, die durch die subvision PR als randständig beschrieben werden, um den "off"begriff zu rechtfertigen, den sie als USP ihres Festival penetriert.
Durch Listung der Ausstellungsplätze (zB. Kunstmessen, Biennalen, Galerien, Institutionen) sollte deutlich werden, dass es sich hier ebenso um kunstmarktrelevante Produktion geht und die unsaubere Festivalkommunikation das angesprochene Publikum wohl zum Narren halten will.
1. Mahony
Künstlergruppe - Wien/Österreich
artist group - based in Vienna/Austria
vertreten durch / represented by Layr Wuestenhagen Contemporary, Wien
EINZELAUSSTELLUNGEN / solo shows (selection)
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Galerie Hübner, Frankfurt
London Cultural Forum, London
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Galerie 5020, Salzburg
GRUPPENAUSSTELLUNGEN / group shows (selection)
Ushuaia – 2. Bienal del fin del mundo
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
Viennafair, Artfair, Wien
Czarna Gallery, Warsaw
Marco, Dispari&Dispari Gallery,
Reggio Emilia
the Loft, New York
Plymouth Arts Center, Plymouth
Gallery Lisi Hämmerle, Graz
Layr Wuestenhagen Contemporary, Vienna
ArtPosition 05, Vienna
Künstlerhaus, Vienna
Tiroler Kunstpavillon, Innsbruck,
Wien Museum, Vienna
Hilger Contemporary, Vienna
Listed by artfacts ranking:
http://artfacts.net/index.php/pageType/artistInfo/artist/79242
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Freitag, 12. Juni 2009
art money real estate - subvision festival hamburg
subvision, 15:51h
There are more informations about this art festival and the surroundings.
This article has been published in the US-Magazine "Proximity" (Chicago), issue 3, Winter 2008 - 2009
Interessanter Artikel, erschienen kürzlich im Proximity Art Magazine (Chicago):
Read the article:
http://virginworld.blog.de/2009/01/15/subvision-hafencity-art-money-real-estate-5379535/
This article has been published in the US-Magazine "Proximity" (Chicago), issue 3, Winter 2008 - 2009
Interessanter Artikel, erschienen kürzlich im Proximity Art Magazine (Chicago):
Read the article:
http://virginworld.blog.de/2009/01/15/subvision-hafencity-art-money-real-estate-5379535/
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Montag, 26. Januar 2009
Web0.0 mit subvision
subvision, 22:38h
Ein weiteres Indiz*, dass die subvision-Macher ihr Handwerk nicht verstehen ist der Umgang mit der Webkommunikation. Man will mit der Nutzung von Blogformat und Bilderplattforn einen ganz modernen sog. Web2.0-Anstrich geben, die angebotene Kommentarfunktion bei einigen der Beiträgen wurde gerüchterweise als Fake bezeichnet und kritische Schreiben nicht freigeschalten. Das haben wir nun nachgeprüft und während sich auf der Webseite Dinge änderten (siehe "not found") harrt unser Kommentar noch aus, dass der Moderator sich erbarmt, zu den Fragen Stellung zu nehmen.
*würden wir vermuten, dass es mit Absicht passiert, müsste "Indiz" durch "Beweis" ersetzt werden.
*würden wir vermuten, dass es mit Absicht passiert, müsste "Indiz" durch "Beweis" ersetzt werden.
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Not Found
subvision, 22:23h
"Sorry, but you are looking for something that isn't here."
Diese Zeile bekommt man beim Klick auf den Link "Künstlerliste", der unter dem Artikel "und plötzlich diese übersicht.." - über Recherche und Clusterbildung der subvision Künstlerinitiativen zu lesen.
Bislang war dort eine Liste bereits zugesagter Festivalteilnehmer zu finden. Wie einige der Aufgeführten dazu kamen, konnten sie selbst manchmal nicht nachvollziehen und so verschwanden mehr und mehr von mal 32 auf nur noch 22. Letzter Abgang war das Isola Art Center. Übergeordnet sprach man noch immer von über 30 Zugesagen, weshalb wohl die Liste erstmal ganz gestrichen werden musste. Oder nicht?
Diese Zeile bekommt man beim Klick auf den Link "Künstlerliste", der unter dem Artikel "und plötzlich diese übersicht.." - über Recherche und Clusterbildung der subvision Künstlerinitiativen zu lesen.
Bislang war dort eine Liste bereits zugesagter Festivalteilnehmer zu finden. Wie einige der Aufgeführten dazu kamen, konnten sie selbst manchmal nicht nachvollziehen und so verschwanden mehr und mehr von mal 32 auf nur noch 22. Letzter Abgang war das Isola Art Center. Übergeordnet sprach man noch immer von über 30 Zugesagen, weshalb wohl die Liste erstmal ganz gestrichen werden musste. Oder nicht?
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Samstag, 10. Januar 2009
Isola Art Center - nimmt doch nicht teil!
subvision, 18:58h
"Zeitgenössische Kunst und Schutz des öffentlichen Raums", (Bert Theis,Künstler und Gründer des Isola Art Center)
Es schien unverständlich, dass "Isola Art Center" an subvision teilnehmen wollen, wie es deren Name auf der Liste der teilnehmenden Projekte vermuten ließ. Schließlich treten sie offensiv und in Mailand ganz pragmatisch gegen den Verlust von Mitbestimmungsrechten in der Stadtplanung und den Entzug von öffentlichem Raum durch Investorenprojekte auf.
Folgende klärende Nachricht erreichte uns vom Isola Art Center:
"we got only one email from the curator (tim voss) about subvision on 25.03.08.
at that moment we had no time to study the project and we answered that we
would contact them later on. we then asked some friends from hamburg for more information
after what we decided not to take part. beeing part of such a project would be like participating in art events organized by the italian
promotor who wants to build on the isola gardens.
that's all we know about it, after our negative answer we never heard from them again.
thanks for sending us the list, we will ask that our name will be removed as soon as possible."
Das ist nicht der erste Fall, bei dem ein Name von der Liste genommen werden muss. von den 30 ehemalig Gelisteten (und noch immer im Enführungstext Quantifizierten) bleiben nun 20. Besonders deutsprachige angeblich zugesagte verschwanden, sodass zu vermuten ist, dass einige der z.T. nicht eurpäischen aufgeführten ebensowenig von ihrer Zusage wissen wie schon z.B. eben hier ISC.
Was wirft das für Schatten?
---------------------------------------------------------------------
Wir stellen "Isola Art Center" dennoch oder gerade deshalb vor:
Das Zentrum ist eine von Künstlern gegründete Initiative, die sich im konkreten lokalen Zusammenhang mit Stadtentwicklungsprozessen auseinandersetzt und in einem Mailänder Vorort an einem konkreten Projekt unter Einbeziehung der nachbarschaftlichen Bevölkerung interveniert..
Durch Zusammenführung verschiedener Kräfte wie Stadtplaner, Architekten, Kulturschaffende, Handwerker und traditioneller Bevölkerung wurde die dem Abriss bestimmte Gegend der Isola Garibaldi mit einer neuen Nutzungsperspektive ausgestattet.
Das Isola Art Centre wurde vom aktuellen Diskurs institutioneller Kulturträger bereits weitreichend beachtet. Biennaleteilnahmen (z.B. Istanbul 2007), Einladungen zu Workshops und Referaten, bezeugen die Beispielhaftigkeit für Initiative "von unten" im Umfeld von Stadtentwicklung und Gentrifikationskontexten.
Ein ausführlicher Artikel in deutscher Sprache erschien bei Café Babel
Es schien unverständlich, dass "Isola Art Center" an subvision teilnehmen wollen, wie es deren Name auf der Liste der teilnehmenden Projekte vermuten ließ. Schließlich treten sie offensiv und in Mailand ganz pragmatisch gegen den Verlust von Mitbestimmungsrechten in der Stadtplanung und den Entzug von öffentlichem Raum durch Investorenprojekte auf.
Folgende klärende Nachricht erreichte uns vom Isola Art Center:
"we got only one email from the curator (tim voss) about subvision on 25.03.08.
at that moment we had no time to study the project and we answered that we
would contact them later on. we then asked some friends from hamburg for more information
after what we decided not to take part. beeing part of such a project would be like participating in art events organized by the italian
promotor who wants to build on the isola gardens.
that's all we know about it, after our negative answer we never heard from them again.
thanks for sending us the list, we will ask that our name will be removed as soon as possible."
Das ist nicht der erste Fall, bei dem ein Name von der Liste genommen werden muss. von den 30 ehemalig Gelisteten (und noch immer im Enführungstext Quantifizierten) bleiben nun 20. Besonders deutsprachige angeblich zugesagte verschwanden, sodass zu vermuten ist, dass einige der z.T. nicht eurpäischen aufgeführten ebensowenig von ihrer Zusage wissen wie schon z.B. eben hier ISC.
Was wirft das für Schatten?
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Wir stellen "Isola Art Center" dennoch oder gerade deshalb vor:
Das Zentrum ist eine von Künstlern gegründete Initiative, die sich im konkreten lokalen Zusammenhang mit Stadtentwicklungsprozessen auseinandersetzt und in einem Mailänder Vorort an einem konkreten Projekt unter Einbeziehung der nachbarschaftlichen Bevölkerung interveniert..
Durch Zusammenführung verschiedener Kräfte wie Stadtplaner, Architekten, Kulturschaffende, Handwerker und traditioneller Bevölkerung wurde die dem Abriss bestimmte Gegend der Isola Garibaldi mit einer neuen Nutzungsperspektive ausgestattet.
Das Isola Art Centre wurde vom aktuellen Diskurs institutioneller Kulturträger bereits weitreichend beachtet. Biennaleteilnahmen (z.B. Istanbul 2007), Einladungen zu Workshops und Referaten, bezeugen die Beispielhaftigkeit für Initiative "von unten" im Umfeld von Stadtentwicklung und Gentrifikationskontexten.
Ein ausführlicher Artikel in deutscher Sprache erschien bei Café Babel
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Freitag, 2. Januar 2009
Siehe "Ein Jahr zum Träumen"..
subvision, 23:06h
Florentijn Hofman, Loire Estuary 2007 (gefunden bei Wooster Collective)
Am 27.05.2008 wurden hier an dieser Stelle zugegebenermaßen etwas flapsige Ausführungen und Vermutungen zum Architekturkonzept des BFGF und des von Sprecher Olaf Bargheer dazu verfassten unsäglich 'verkäuferischen' "Reportage"textes veröffentlicht und die lagen nicht weit entfernt davon, was nun eingetroffen ist..
Das großspurige Konzept wird eingedampft.. nein, noch vielmehr weniger: ein Downgrade (um im Sprech der Subvision-PR zu bleiben) auf der ganzen Linie. Nachdem die Promiprofis Gestalter vom BFGF ihre Visionen lüften durften, übernimmt nun doch ein Partner das Ruder, der es mit sich machen lässt, dass eine Festivalarchitektur über 10.000qm zum Preis des "halben Einfamilienhaus" (O. Bargheer) erstellt werden muss.. Architekturwerkstatt Hamburg Ein Institut an der HfbK e.V.
Bitte nicht die Augen reiben.. die Architekturwerkstatt wurde 2004 gegründet.. da gabs noch Architektur an der HfbK. Son Vereinsregistereintrag kostet Geld und dass ist vielleicht schon nicht mehr drin, wenn man für fastnobudget Konzepte erstellt. Natürlich steht die Architekturwerkstatt der HCU (Hafencityuniversität ohne eigenen Standort) nahe und vielleicht ist ja dank Subvision ein Briefkasten für die HCU auf dem Strandkai drin?!
Nun liest sich auch das nun auf der Subvision-Seite erschienene Interview weiter als zu erwartende Profanisierung des Festivals. Was gerne noch immer etwas nebulös als innovative Präsentationsformen von Künstlerinitiativen die nicht im klassischen Sinn ausstellen, sich dem Betrieb durch unvereinnehmbare Strategien entziehende Kunst bzw. was ganz ganz anderes beschrieben wird, formt sich in den Antworten der Interviewten immer mehr zum klassischen Ausstellungszoo mit spätsommerlich ungezwungener Jungkunstatmoshäre mit "unkonventionell was los".
Und damit uns dieses Dokument nicht durch die Lappen geht und wiedie Abbildungen des Büros für Gestaltungsfragen der Text zur Ausstellungsarchitektur nach Entwurf des BFGF vom Internetnirvana geschluckt werden, hier der Text..
Bilder gibts auch im
*hinzugefügt 14.01.: Man findet Abbildungen über den Pressebereich - Link zur
Eine Architektur mit hohem Mass an freier Improvisation für die Künstlerinitiativen
Simon Putz, Prof. Michael Staffa und eine Reihe weiterer Architekten der Architekturwerstatt Hamburg e.V. standen vor der Herausforderung, eine Ausstellungsarchitektur für ein ca. 10.000 qm großes Festivalgelände zu entwerfen - mit einem Etat, den sie normalerweise für ein halbes Einfamilienhaus ansetzen würden. Olaf Bargheer sprach für subvision mit Simon Putz über die Funktionalität der geplanten Ausstellungs- architektur und die direkte Nachbarschaft zum städtebaulichen Großprojekt HafenCity.
subvision Die Architekturwerkstatt wurde im Spätsommer 2008 angefragt, eine temporäre Ausstellungsarchitektur für ein Festivalgelände mit sandigem Untergrund, hohen Windlasten und Hochwassergefahr zu entwickeln. Mit einem verhältnismäßig geringem Etat für die Architektur. Ist man von solchen Briefings zunächst eingeschüchtert?
Putz Keineswegs. Sich für ein schwieriges Grundstrück eine Struktur zu überlegen, ist eine Herausforderung, die häufig an uns gestellt wird - wenngleich die finanziellen Mittel für die subvision-Architektur geringer sind als die, die man üblicherweise zur Verfügung hat.
subvision Was darin begründet liegt, dass die Architektur für 10 Ausstellungstage angedacht ist und die Mittel des Festivals zu möglichst großen Teilen in die Kunst und die Künstlerinitiativen fließen sollen.
Putz Die Aufgabenstellung ist schon speziell: Wir sind nicht gefordert, Städtebau im klassischen Sinn zu machen, greifen aber bestimmte Prinzipien auf. Die Dimensionen der Umgebung, die Neubauten der HafenCity jedenfalls bilden kein Beispiel.
subvision Schränkt einen diese Umgebung ein, bzw. grenzt man sich in seinen Entwürfen vom geradezu überdeterminierten Kontext der HafenCity ab?
Putz Wir haben es als Teil der Aufgabenstellung empfunden, sich von der durchgeplanten Atmosphäre der HafenCity abzugrenzen und mit dem subvision-Gelände gewissermaßen einen Fremdkörper zu implantieren. Diese Wirkung stellt sich automatisch ein; dadurch, dass die Bauten temporär auf 10 Tage begrenzt sein werden und grundsätzlich anderen Ansprüchen zu genügen haben als die Büro- und Wohnbauten der HafenCity. Der Ort erscheint uns in jedem Fall prädestiniert für so eine Form der Veranstaltung.
subvision Wie beginnt man als Architekturbüro mit den Planungen? Setzt man sich zu Brainstormings zusammen und zeichnet oder beginnt man mit einer Internet-Recherche zu Bildwelten und Themen?
Putz Am Beginn steht immer die Auseinandersetzung mit der geforderten Nutzung der Architektur. Daraus generieren sich erste Entwürfe. Bei uns stand am Beginn die Beschäftigung mit den eingeladenen Künstler-initiativen: Wie arbeiten die? Was erwartet die Besucher und die Architektur? Unser erster Schritt war also die Überprüfung der unterschiedlichen Arbeits- und Ausdrucksweisen. Was allen eingeladenen Initiativen augenscheinlich gemeinsam ist, ist, dass sie alle in Metropolen tätig sind, im urbanen Raum arbeiten und vornehmlich vorgefundene Materialien verwenden. Aus solchen Grund-prinzipien entsteht im Gespräch nach und nach ein Entwurf, an dem wir ganz klassisch mit Skizzenpapier und Modellen arbeiten. Das ist für das Team die angenehmste Arbeitsweise bei einer Aufgabenstellung in einem solchen Format.
subvision Empfindet ihr die Ausstellungsfläche von der Formgebung und Gesamtgröße her als praktikabel für das Vorhaben?
Putz Der Strandkai ist unter diesem Aspekt ein dankbares Gelände. Es besteht bei Festivalarealen immerhin auch die Gefahr, dass sie zu groß, zu weitläufig für die Nutzung sein können. Das ist hier nicht der Fall. Die Gewichtung in der Aufteilung des Geländes stimmt. Was das Grundstück ideal macht, ist, dass es an drei Seiten von Wasser umschlossen ist. Die spitz zulaufende Form hat auch etwas sehr urbanes, ist geprägt von klaren Kanten. Eine Form, die für den Planer attraktiver ist als eine grüne Wiese.
subvision Bei der Präsentation eurer Ergebnisse wurde schnell klar: Die Ausrichtung zum Wasser hin bestimmt Rasterung und Wegführung eures Entwurfes.
Putz Der Begriff Raster ist ein entscheidender Bestandteil unseres Entwurfs: Wir waren der Meinung, den Künstlerinitiativen einen Rahmen geben zu wollen, innerhalb dessen sie sich präsentieren. Wir haben dazu Felder von 12 x 12 Meter über das Grundstück verteilt. Das Raster ist zunächst auch ein urbanes Motiv aus dem Städtebau. Unsere Bezugslinien sind die Wasserkanten der Elbe. Das Gelände wird am offensichtlichsten durchschnitten von einem breiten diagonalen Weg, der von der Zufahrtsrampe zum Wasser führt. Das entspricht augenscheinlich dem natürlichen Laufweg, der auch jetzt schon genutzt wird, obwohl das gesamte Gelände unbebaut ist. Man geht unwillkürlich direkt vor bis zur Kaimauer und von dort entlang der Wasserkante bis zur Spitze der Landzunge. Eins sollte übrigens deutlich werden: wenn wir in diesen Zusammenhängen von Raster, Achse, Halle oder Plaza sprechen, sind das Begriffe aus dem Städtebau. Ein Ansatz, mit dem wir innerhalb der Planung operieren, der aber in der Praxis nicht ganz trifft: immerhin ist der Maßstab sehr viel kleiner, die Materialien ganz andere und die Festivalarchitektur dadurch ein wenig kurios.
subvision Das subvision-Areal als persiflagehaftes Abbild einer Stadt im kleinen?
Putz So muss man das sehen. Wir haben auf der einen Seite Parzellen für die ausstellenden Künstlerinitiativen, auf der anderen Seite eine Reihe genuin städtischer Themen: Cafés, Bars, Veranstaltungsbereiche, auch ganz profane Flächen, die auch zum städtischen Leben gehören: Flächen für Müll, für Versorgung, Materiallager, Werkstätten und Bürobauten. Diese Funktionsbauten sind über die Parzellierung verteilt. Wir schaffen so eine Infrastruktur, die für jeden Festivalbetrieb notwendig ist.
subvision Beim Blick auf euer Modell stechen eine Reihe von locker angeordneten Türmen hervor.
Putz Wir arbeiten im wesentlichen mit zwei Elementen: das eine Element sind Schiffscontainer. Im derzeiteigen Entwurfsstand verwenden wir etwa 100 Container, die entlang der Parzellen aufgestellt sind und unter-schiedliche Wege mit unterschiedlichen Sichtachsen freigeben. Das andere Element sind Gerüstbauten. An der Hauptplaza entsteht eine große Veranstaltungshalle als Gerüstbau. Die Fassade wird mit weissen, semitransparenten Netzen verkleidet. Parallel dazu stellen wir eine Reihe von Türmen auf, ebenso hoch wie die Halle und gleichermaßen weiss eingekleidet. Die Türme markieren die Lage der infrastrukturellen Felder, das heisst, es wird schon im Überblick ersichtlich, wo Cafés liegen, wo das Festivalbüro usw. Die Türme wirken in der Übersicht zunächst wie willkürlich über das Areal verstreut, weil sie nicht entlang eines Rasters aufgestellt sind. Von Ferne ein interessantes Bild, das neugiereig macht.
subvision Ihr habt bei den Planungen großen Wert auf eine kostengünstige und wenig zeitintensive technische Umsetzbarkeit geachtet und euch etwa beim Gerüstbau mit Firmen in Verbindung gesetzt, die sich in ihrem Segment sehr gut auskennen.
Putz Gerüste haben wir neben den Schiffscontainern als Element gewählt, weil es für die Kürze der Ausstellungsarchitektur ideal erscheint und gut kalkulierbar ist. Die gesamte Halle kann von einem Gewerk erstellt werden. Die Gerüstfassaden überzeugen aber auch ästhetisch: Durch den Einsatz der weißen Hüllen und Lichtinstallationen schaffen wir Kuben und Stelen, die nachts von innen heraus leuchten. Der verwendete Gerüsttyp besteht aus 2,50 x 2,50 Meter großen Kuben, die von innen und außen mit Netzen verkleidet und von einfachen Baustrahlern ausgeleuchtet werden. Die Fassaden können außerdem zu Projektionsflächen für Dia- oder Videoinstallationen werden.
subvision Ihr hattet im Zuge eurer Vorbereitungen eine Ortsbegehung bei der HHLA am Burchard-Terminal, um einen Eindruck von der Logistik der Schiffscontainer zu gewinnen.
Putz Das war in der Tat unser zweiter Schritt: die technische Umsetzbarkeit zu prüfen. Die Schiffscontainer müssen in den 10 Tagen des technischen Aufbaus auf der Fläche verteilt und in einigen Fällen gestapelt werden. Wie man dabei vorgeht, haben wir am Burchard-Terminal sehen können. So interessant die Arbeitsabläufe im Containerterminal waren, haben wir vor Ort doch feststellen müssen, dass wir am Strandkai nicht die Möglichkeiten haben werden, den sandigen Untergrund entsprechend fest und eben zu machen um die Spezialfahrzeuge zum Einsatz zu bringen. Es gibt im Terminal je nach Anforderung die kuriosesten Flurförderfahrzeuge. einige davon erinnern an Insekten. Wir werden aber voraussichtlich Autokräne nutzen, um die Container auf der Fläche zu verteilen was allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Ein drittes Element der Ausstellungs-architektur, das im Hafen passend erscheint und in grosser Anzahl günstig zur Verfügung steht sind Euro-Paletten. Wir stapeln die zu Bänken und Sitzgruppen und fassen so die Eckstücke der Parzellen ein. An der Plaza kann man sich auch eine Tribünensituation aus Paletten vorstellen. Das Material bietet sich an, weil wir günstig darauf zurückgreifen und es modular zusammen setzen können.
subvision Wir haben zusammen genommen also eine von der Materialität her klare Architektur auf einem exponierten Gelände, das eine nicht unbedingt offensichtliche, aber beim Rundgang nach und nach erfahrbare Gliederung aufweist. Wegfluchten, ungewohnte Perspektiven und Sichtachsen durch die Ausstellungsflächen eröffnen dem Besucher bei seinem Parcours spannende Einblicke.
Putz Das Entscheidende ist, dass das Raster nicht aufdringlich wirkt. Die erste Wirkung ist sogar die eines etwas ungeordneten Geländes. Die Elemente und Bauten wirken wie zufällig gestreut. Sobald ich aber Einblicke bekomme in die zwei Meter breiten Wege, habe ich klar begrenzte Sichtbeziehungen, eine Blickrichtung auf die Elbe und die Hafensilhouette gerichtet, die andere auf den urbanen Kontext der HafenCity. Innerhalb der Gänge erlebt der Besucher eine enge, gerichtete Wahrnehmung, sobald er aber aus einem der Gänge auf eines der Ausstellungsfelder tritt, löst sich dieser Eindruck auf und der Blick weitet sich. Wir schaffen also einen Interesse weckenden Wechsel zwischen strenger Richtung und offenem Ensemble.
subvision Eine Atmosphäre, die zumal dadurch zustande kommen wird, dass über dreißig Künstlerinitiativen sich das Gelände zu eigen machen werden. Und am Ende eines ereignisreichen Festivals sagen werden: This used to be our playground…
Putz Genau diesen Verlauf kann ein Jahr im vorraus niemand auch nur annähernd vorhersagen. Wir stecken mit der Architektur den Rahmen; das, was die Künstlerinitiativen daraus machen, ergibt letztlich die Festival-atmosphäre. Das kann und möchte im Vorfeld auch niemand von uns - und ich denke auch niemand von den Besuchern - komplett überblicken.
subvision Ihr musstet so gesehen eine Ausgewogenheit finden: zwischen der Architektur selber, die funktionalen Gesichtspunkten genügen und ein starkes Bild abgeben muss; und der Schaffung eines Raumes, der der ausgestellten Kunst visuell nicht den Rang ablaufen darf.
Putz Man muss genau wissen, an welcher Stelle man sich als Architekt, als Ausstellungsgestalter zurücknimmt. Wieviel architektonisch vorgegeben werden kann ohne dass es als einengend für die Kunst empfunden wird. Wir möchten zuallererst eine Grundvorraussetzung liefern und ein gewisses ordnendes System schaffen - das im Zuge des Festivalbetriebes von den Künstlerinitiativen durchbrochen werden soll.
subvision Diesen Ansatz verfolgen im Grunde alle an der Festivalplanung beteiligten Gewerke. Immerhin stellt subvision - obwohl es von den entsprechenden Institutionen initiiert wurde - eine gewisse chaotische Intervention im klar geordneten städtischen Raum der HafenCity dar.
Putz Festivalorganisation und Festivalarchitektur muss man sich am passendsten als Ermöglicher vorstellen: Innerhalb einer stabilen Grundstruktur ermöglichen wir den Off-Initiativen ein hohes Maß an freier Improvisation. Und weil die verwendeten Materialien in keiner Weise mit den Baustoffen und Oberflächen der HafenCity verwand sind, stellt sich ein durchgestylter Charakter erst gar nicht ein. Das Festival behält seinen rauhen Charme.
Architektur Werkstatt Hamburg
Aninstitut der HFBK e.V.
Hebebrandstraße 1
22297 Hamburg
Telefon 040 – 42827 2797
kontakt [at] architekturwerkstatt-hamburg.de
www.architekturwerkstatt-hamburg.de
Dipl.-Ing. Simon Putz
Kosemund + Putz Architekten
Schlankreye 65
20144 Hamburg
Telefon 040 – 432 750 30
arc [at] hh13.de
www.hh13.de
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Michael Staffa
HCU HafenCity Universität Hamburg
Hebebrandstrasse 1
22297 Hamburg
Telefon 040 – 42827 2797
michael.staffa@hcu-hamburg.de
www.hcu-hamburg.de
© 2008 Simon Putz /// Kosemund & Putz Architekten
Am 27.05.2008 wurden hier an dieser Stelle zugegebenermaßen etwas flapsige Ausführungen und Vermutungen zum Architekturkonzept des BFGF und des von Sprecher Olaf Bargheer dazu verfassten unsäglich 'verkäuferischen' "Reportage"textes veröffentlicht und die lagen nicht weit entfernt davon, was nun eingetroffen ist..
Das großspurige Konzept wird eingedampft.. nein, noch viel
Bitte nicht die Augen reiben.. die Architekturwerkstatt wurde 2004 gegründet.. da gabs noch Architektur an der HfbK. Son Vereinsregistereintrag kostet Geld und dass ist vielleicht schon nicht mehr drin, wenn man für fastnobudget Konzepte erstellt. Natürlich steht die Architekturwerkstatt der HCU (Hafencityuniversität ohne eigenen Standort) nahe und vielleicht ist ja dank Subvision ein Briefkasten für die HCU auf dem Strandkai drin?!
Nun liest sich auch das nun auf der Subvision-Seite erschienene Interview weiter als zu erwartende Profanisierung des Festivals. Was gerne noch immer etwas nebulös als innovative Präsentationsformen von Künstlerinitiativen die nicht im klassischen Sinn ausstellen, sich dem Betrieb durch unvereinnehmbare Strategien entziehende Kunst bzw. was ganz ganz anderes beschrieben wird, formt sich in den Antworten der Interviewten immer mehr zum klassischen Ausstellungszoo mit spätsommerlich ungezwungener Jungkunstatmoshäre mit "unkonventionell was los".
Und damit uns dieses Dokument nicht durch die Lappen geht und wie
Bilder gibts auch im
- Orginal
*hinzugefügt 14.01.: Man findet Abbildungen über den Pressebereich - Link zur
- subvision Flickrseite
Eine Architektur mit hohem Mass an freier Improvisation für die Künstlerinitiativen
Simon Putz, Prof. Michael Staffa und eine Reihe weiterer Architekten der Architekturwerstatt Hamburg e.V. standen vor der Herausforderung, eine Ausstellungsarchitektur für ein ca. 10.000 qm großes Festivalgelände zu entwerfen - mit einem Etat, den sie normalerweise für ein halbes Einfamilienhaus ansetzen würden. Olaf Bargheer sprach für subvision mit Simon Putz über die Funktionalität der geplanten Ausstellungs- architektur und die direkte Nachbarschaft zum städtebaulichen Großprojekt HafenCity.
subvision Die Architekturwerkstatt wurde im Spätsommer 2008 angefragt, eine temporäre Ausstellungsarchitektur für ein Festivalgelände mit sandigem Untergrund, hohen Windlasten und Hochwassergefahr zu entwickeln. Mit einem verhältnismäßig geringem Etat für die Architektur. Ist man von solchen Briefings zunächst eingeschüchtert?
Putz Keineswegs. Sich für ein schwieriges Grundstrück eine Struktur zu überlegen, ist eine Herausforderung, die häufig an uns gestellt wird - wenngleich die finanziellen Mittel für die subvision-Architektur geringer sind als die, die man üblicherweise zur Verfügung hat.
subvision Was darin begründet liegt, dass die Architektur für 10 Ausstellungstage angedacht ist und die Mittel des Festivals zu möglichst großen Teilen in die Kunst und die Künstlerinitiativen fließen sollen.
Putz Die Aufgabenstellung ist schon speziell: Wir sind nicht gefordert, Städtebau im klassischen Sinn zu machen, greifen aber bestimmte Prinzipien auf. Die Dimensionen der Umgebung, die Neubauten der HafenCity jedenfalls bilden kein Beispiel.
subvision Schränkt einen diese Umgebung ein, bzw. grenzt man sich in seinen Entwürfen vom geradezu überdeterminierten Kontext der HafenCity ab?
Putz Wir haben es als Teil der Aufgabenstellung empfunden, sich von der durchgeplanten Atmosphäre der HafenCity abzugrenzen und mit dem subvision-Gelände gewissermaßen einen Fremdkörper zu implantieren. Diese Wirkung stellt sich automatisch ein; dadurch, dass die Bauten temporär auf 10 Tage begrenzt sein werden und grundsätzlich anderen Ansprüchen zu genügen haben als die Büro- und Wohnbauten der HafenCity. Der Ort erscheint uns in jedem Fall prädestiniert für so eine Form der Veranstaltung.
subvision Wie beginnt man als Architekturbüro mit den Planungen? Setzt man sich zu Brainstormings zusammen und zeichnet oder beginnt man mit einer Internet-Recherche zu Bildwelten und Themen?
Putz Am Beginn steht immer die Auseinandersetzung mit der geforderten Nutzung der Architektur. Daraus generieren sich erste Entwürfe. Bei uns stand am Beginn die Beschäftigung mit den eingeladenen Künstler-initiativen: Wie arbeiten die? Was erwartet die Besucher und die Architektur? Unser erster Schritt war also die Überprüfung der unterschiedlichen Arbeits- und Ausdrucksweisen. Was allen eingeladenen Initiativen augenscheinlich gemeinsam ist, ist, dass sie alle in Metropolen tätig sind, im urbanen Raum arbeiten und vornehmlich vorgefundene Materialien verwenden. Aus solchen Grund-prinzipien entsteht im Gespräch nach und nach ein Entwurf, an dem wir ganz klassisch mit Skizzenpapier und Modellen arbeiten. Das ist für das Team die angenehmste Arbeitsweise bei einer Aufgabenstellung in einem solchen Format.
subvision Empfindet ihr die Ausstellungsfläche von der Formgebung und Gesamtgröße her als praktikabel für das Vorhaben?
Putz Der Strandkai ist unter diesem Aspekt ein dankbares Gelände. Es besteht bei Festivalarealen immerhin auch die Gefahr, dass sie zu groß, zu weitläufig für die Nutzung sein können. Das ist hier nicht der Fall. Die Gewichtung in der Aufteilung des Geländes stimmt. Was das Grundstück ideal macht, ist, dass es an drei Seiten von Wasser umschlossen ist. Die spitz zulaufende Form hat auch etwas sehr urbanes, ist geprägt von klaren Kanten. Eine Form, die für den Planer attraktiver ist als eine grüne Wiese.
subvision Bei der Präsentation eurer Ergebnisse wurde schnell klar: Die Ausrichtung zum Wasser hin bestimmt Rasterung und Wegführung eures Entwurfes.
Putz Der Begriff Raster ist ein entscheidender Bestandteil unseres Entwurfs: Wir waren der Meinung, den Künstlerinitiativen einen Rahmen geben zu wollen, innerhalb dessen sie sich präsentieren. Wir haben dazu Felder von 12 x 12 Meter über das Grundstück verteilt. Das Raster ist zunächst auch ein urbanes Motiv aus dem Städtebau. Unsere Bezugslinien sind die Wasserkanten der Elbe. Das Gelände wird am offensichtlichsten durchschnitten von einem breiten diagonalen Weg, der von der Zufahrtsrampe zum Wasser führt. Das entspricht augenscheinlich dem natürlichen Laufweg, der auch jetzt schon genutzt wird, obwohl das gesamte Gelände unbebaut ist. Man geht unwillkürlich direkt vor bis zur Kaimauer und von dort entlang der Wasserkante bis zur Spitze der Landzunge. Eins sollte übrigens deutlich werden: wenn wir in diesen Zusammenhängen von Raster, Achse, Halle oder Plaza sprechen, sind das Begriffe aus dem Städtebau. Ein Ansatz, mit dem wir innerhalb der Planung operieren, der aber in der Praxis nicht ganz trifft: immerhin ist der Maßstab sehr viel kleiner, die Materialien ganz andere und die Festivalarchitektur dadurch ein wenig kurios.
subvision Das subvision-Areal als persiflagehaftes Abbild einer Stadt im kleinen?
Putz So muss man das sehen. Wir haben auf der einen Seite Parzellen für die ausstellenden Künstlerinitiativen, auf der anderen Seite eine Reihe genuin städtischer Themen: Cafés, Bars, Veranstaltungsbereiche, auch ganz profane Flächen, die auch zum städtischen Leben gehören: Flächen für Müll, für Versorgung, Materiallager, Werkstätten und Bürobauten. Diese Funktionsbauten sind über die Parzellierung verteilt. Wir schaffen so eine Infrastruktur, die für jeden Festivalbetrieb notwendig ist.
subvision Beim Blick auf euer Modell stechen eine Reihe von locker angeordneten Türmen hervor.
Putz Wir arbeiten im wesentlichen mit zwei Elementen: das eine Element sind Schiffscontainer. Im derzeiteigen Entwurfsstand verwenden wir etwa 100 Container, die entlang der Parzellen aufgestellt sind und unter-schiedliche Wege mit unterschiedlichen Sichtachsen freigeben. Das andere Element sind Gerüstbauten. An der Hauptplaza entsteht eine große Veranstaltungshalle als Gerüstbau. Die Fassade wird mit weissen, semitransparenten Netzen verkleidet. Parallel dazu stellen wir eine Reihe von Türmen auf, ebenso hoch wie die Halle und gleichermaßen weiss eingekleidet. Die Türme markieren die Lage der infrastrukturellen Felder, das heisst, es wird schon im Überblick ersichtlich, wo Cafés liegen, wo das Festivalbüro usw. Die Türme wirken in der Übersicht zunächst wie willkürlich über das Areal verstreut, weil sie nicht entlang eines Rasters aufgestellt sind. Von Ferne ein interessantes Bild, das neugiereig macht.
subvision Ihr habt bei den Planungen großen Wert auf eine kostengünstige und wenig zeitintensive technische Umsetzbarkeit geachtet und euch etwa beim Gerüstbau mit Firmen in Verbindung gesetzt, die sich in ihrem Segment sehr gut auskennen.
Putz Gerüste haben wir neben den Schiffscontainern als Element gewählt, weil es für die Kürze der Ausstellungsarchitektur ideal erscheint und gut kalkulierbar ist. Die gesamte Halle kann von einem Gewerk erstellt werden. Die Gerüstfassaden überzeugen aber auch ästhetisch: Durch den Einsatz der weißen Hüllen und Lichtinstallationen schaffen wir Kuben und Stelen, die nachts von innen heraus leuchten. Der verwendete Gerüsttyp besteht aus 2,50 x 2,50 Meter großen Kuben, die von innen und außen mit Netzen verkleidet und von einfachen Baustrahlern ausgeleuchtet werden. Die Fassaden können außerdem zu Projektionsflächen für Dia- oder Videoinstallationen werden.
subvision Ihr hattet im Zuge eurer Vorbereitungen eine Ortsbegehung bei der HHLA am Burchard-Terminal, um einen Eindruck von der Logistik der Schiffscontainer zu gewinnen.
Putz Das war in der Tat unser zweiter Schritt: die technische Umsetzbarkeit zu prüfen. Die Schiffscontainer müssen in den 10 Tagen des technischen Aufbaus auf der Fläche verteilt und in einigen Fällen gestapelt werden. Wie man dabei vorgeht, haben wir am Burchard-Terminal sehen können. So interessant die Arbeitsabläufe im Containerterminal waren, haben wir vor Ort doch feststellen müssen, dass wir am Strandkai nicht die Möglichkeiten haben werden, den sandigen Untergrund entsprechend fest und eben zu machen um die Spezialfahrzeuge zum Einsatz zu bringen. Es gibt im Terminal je nach Anforderung die kuriosesten Flurförderfahrzeuge. einige davon erinnern an Insekten. Wir werden aber voraussichtlich Autokräne nutzen, um die Container auf der Fläche zu verteilen was allerdings etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen wird. Ein drittes Element der Ausstellungs-architektur, das im Hafen passend erscheint und in grosser Anzahl günstig zur Verfügung steht sind Euro-Paletten. Wir stapeln die zu Bänken und Sitzgruppen und fassen so die Eckstücke der Parzellen ein. An der Plaza kann man sich auch eine Tribünensituation aus Paletten vorstellen. Das Material bietet sich an, weil wir günstig darauf zurückgreifen und es modular zusammen setzen können.
subvision Wir haben zusammen genommen also eine von der Materialität her klare Architektur auf einem exponierten Gelände, das eine nicht unbedingt offensichtliche, aber beim Rundgang nach und nach erfahrbare Gliederung aufweist. Wegfluchten, ungewohnte Perspektiven und Sichtachsen durch die Ausstellungsflächen eröffnen dem Besucher bei seinem Parcours spannende Einblicke.
Putz Das Entscheidende ist, dass das Raster nicht aufdringlich wirkt. Die erste Wirkung ist sogar die eines etwas ungeordneten Geländes. Die Elemente und Bauten wirken wie zufällig gestreut. Sobald ich aber Einblicke bekomme in die zwei Meter breiten Wege, habe ich klar begrenzte Sichtbeziehungen, eine Blickrichtung auf die Elbe und die Hafensilhouette gerichtet, die andere auf den urbanen Kontext der HafenCity. Innerhalb der Gänge erlebt der Besucher eine enge, gerichtete Wahrnehmung, sobald er aber aus einem der Gänge auf eines der Ausstellungsfelder tritt, löst sich dieser Eindruck auf und der Blick weitet sich. Wir schaffen also einen Interesse weckenden Wechsel zwischen strenger Richtung und offenem Ensemble.
subvision Eine Atmosphäre, die zumal dadurch zustande kommen wird, dass über dreißig Künstlerinitiativen sich das Gelände zu eigen machen werden. Und am Ende eines ereignisreichen Festivals sagen werden: This used to be our playground…
Putz Genau diesen Verlauf kann ein Jahr im vorraus niemand auch nur annähernd vorhersagen. Wir stecken mit der Architektur den Rahmen; das, was die Künstlerinitiativen daraus machen, ergibt letztlich die Festival-atmosphäre. Das kann und möchte im Vorfeld auch niemand von uns - und ich denke auch niemand von den Besuchern - komplett überblicken.
subvision Ihr musstet so gesehen eine Ausgewogenheit finden: zwischen der Architektur selber, die funktionalen Gesichtspunkten genügen und ein starkes Bild abgeben muss; und der Schaffung eines Raumes, der der ausgestellten Kunst visuell nicht den Rang ablaufen darf.
Putz Man muss genau wissen, an welcher Stelle man sich als Architekt, als Ausstellungsgestalter zurücknimmt. Wieviel architektonisch vorgegeben werden kann ohne dass es als einengend für die Kunst empfunden wird. Wir möchten zuallererst eine Grundvorraussetzung liefern und ein gewisses ordnendes System schaffen - das im Zuge des Festivalbetriebes von den Künstlerinitiativen durchbrochen werden soll.
subvision Diesen Ansatz verfolgen im Grunde alle an der Festivalplanung beteiligten Gewerke. Immerhin stellt subvision - obwohl es von den entsprechenden Institutionen initiiert wurde - eine gewisse chaotische Intervention im klar geordneten städtischen Raum der HafenCity dar.
Putz Festivalorganisation und Festivalarchitektur muss man sich am passendsten als Ermöglicher vorstellen: Innerhalb einer stabilen Grundstruktur ermöglichen wir den Off-Initiativen ein hohes Maß an freier Improvisation. Und weil die verwendeten Materialien in keiner Weise mit den Baustoffen und Oberflächen der HafenCity verwand sind, stellt sich ein durchgestylter Charakter erst gar nicht ein. Das Festival behält seinen rauhen Charme.
Architektur Werkstatt Hamburg
Aninstitut der HFBK e.V.
Hebebrandstraße 1
22297 Hamburg
Telefon 040 – 42827 2797
kontakt [at] architekturwerkstatt-hamburg.de
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Dipl.-Ing. Simon Putz
Kosemund + Putz Architekten
Schlankreye 65
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Telefon 040 – 432 750 30
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www.hh13.de
Prof. Dr. Dipl.-Ing. Michael Staffa
HCU HafenCity Universität Hamburg
Hebebrandstrasse 1
22297 Hamburg
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© 2008 Simon Putz /// Kosemund & Putz Architekten
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Dienstag, 27. Mai 2008
Hamburger Morgenpost: Subvision verschoben
subvision, 21:42h
(Aus der Hamburger Morgenpost 27.05.2008)
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Montag, 26. Mai 2008
Reinfall und Ausfall
subvision, 20:00h
Ohne eine Quelle angeben zu können, muss dies nun als neuestes Gerücht unters Volk: Subvision wird 2008 nicht stattfinden. Punkt.
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Donnerstag, 22. Mai 2008
Webseite Körber- Stiftung
subvision, 15:38h
Das Körberforum sagt die Veranstaltung zur Vorstellung des Konzeptes ohne angabe von Gründen ab. Also das heisst nichts gutes. Auch die Webseite des Festivals wird seit Wochen nicht gepflegt.
Veranstaltungsankündigung/-absage der Körberstiftung
Veranstaltungsankündigung/-absage der Körberstiftung
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Donnerstag, 17. April 2008
A.s.o. Festival Webseite - nassforsche Kommunikation
subvision, 19:22h
Die Webseite zum Festival hat nun Inhalte bekommen.
Neben den zu erwartenden Standards WerWieWas solls nun zur Vorbereitung begleitende Informationen, Interviews und Berichte geben.
Damit die Webseite im aktuellen Blogformat auch ultra-aktuell erscheint, gibt es sogar Ankündigungen zu kommenden Artikeln. Wenn das noch mit einem Lächeln quittiert, hingenommen werden kann, fragt man sich ob des Folgenden, warum die Presseabteilung durch ihre Nassforschheit das eigene Unternehmen und Beteiligte lächerlich macht.
Zu folgender Grafik bemerkt der Autor in Bezug auf das angekündigte Interview mit dem Chef vom Büro für Gestaltungsfragen:
(c)BFGF
"Dass von den drei Felder auf dem BFGF-Planungs-Stempel das erste sofort, die beiden unteren eher nicht angekreuzt werden konnten, wurde im Gesprächsverlauf deutlich."
Der Stempel zeigt das Spannungsverhältnis zwischen drei Zielen bei der Bewältigung eines Projektes. Nämlich immer wenn man zwei der Ziele priorisiert, fällt das Dritte hinten runter. Ob der Autor verstanden hat was er mit dem einen Kreuz bei möglichen zwei aussagt? "Eher nicht"
Ein Armutszeugnis fürs Projekt?
Neben den zu erwartenden Standards WerWieWas solls nun zur Vorbereitung begleitende Informationen, Interviews und Berichte geben.
Damit die Webseite im aktuellen Blogformat auch ultra-aktuell erscheint, gibt es sogar Ankündigungen zu kommenden Artikeln. Wenn das noch mit einem Lächeln quittiert, hingenommen werden kann, fragt man sich ob des Folgenden, warum die Presseabteilung durch ihre Nassforschheit das eigene Unternehmen und Beteiligte lächerlich macht.
Zu folgender Grafik bemerkt der Autor in Bezug auf das angekündigte Interview mit dem Chef vom Büro für Gestaltungsfragen:
(c)BFGF
"Dass von den drei Felder auf dem BFGF-Planungs-Stempel das erste sofort, die beiden unteren eher nicht angekreuzt werden konnten, wurde im Gesprächsverlauf deutlich."
Der Stempel zeigt das Spannungsverhältnis zwischen drei Zielen bei der Bewältigung eines Projektes. Nämlich immer wenn man zwei der Ziele priorisiert, fällt das Dritte hinten runter. Ob der Autor verstanden hat was er mit dem einen Kreuz bei möglichen zwei aussagt? "Eher nicht"
Ein Armutszeugnis fürs Projekt?
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Mittwoch, 9. April 2008
400.000 auf den Sand?
subvision, 15:47h
Wieder neues aus der Gerüchteküche.
Die Schmach, das Containerdorf nicht mehrgeschossig bauen zu können, muss wohl so groß gewesen sein, dass unsere Spezialisten nach einer Fundamentvariante Ausschau hielten.
Gut, nun kann man natürlich für ein 10-tägiges Event nicht gleich den Strandkai betonieren, aber .. oh .. doch man kann!
Strittig ist nur die Kostenfrage. Über den Daumen 400.000 Euro müssten veranschlagt werden und optimistisch geschätzt ist darin schon Abbruch und Entsorgung inbegriffen.
Zum Vergleich: der Förderetat für künstlerische Einzelprojekte der Kulturbehörde für das Jahr 2008 sieht 38.000 EUR vor, der Etat für die Förderung der Programme unabhängiger Initiativen, Ausstellungsräume und Künstlerhäuser in Hamburg beträgt 140.000 EUR - sollte sich das Betonfundament als mehr als bloßes Abklopfen von Auswegen aus der EingeschossSubvision herausstellen, darf man gespannt sein, wie sich die ansässige sogenannte "Offszene" dazu verhält.
Immerhin kommen bis dato schon 100.000 Euro aus der Stadtkasse ins Budget.
Beton - es kommt drauf an was man draus macht.
Die Schmach, das Containerdorf nicht mehrgeschossig bauen zu können, muss wohl so groß gewesen sein, dass unsere Spezialisten nach einer Fundamentvariante Ausschau hielten.
Gut, nun kann man natürlich für ein 10-tägiges Event nicht gleich den Strandkai betonieren, aber .. oh .. doch man kann!
Strittig ist nur die Kostenfrage. Über den Daumen 400.000 Euro müssten veranschlagt werden und optimistisch geschätzt ist darin schon Abbruch und Entsorgung inbegriffen.
Zum Vergleich: der Förderetat für künstlerische Einzelprojekte der Kulturbehörde für das Jahr 2008 sieht 38.000 EUR vor, der Etat für die Förderung der Programme unabhängiger Initiativen, Ausstellungsräume und Künstlerhäuser in Hamburg beträgt 140.000 EUR - sollte sich das Betonfundament als mehr als bloßes Abklopfen von Auswegen aus der EingeschossSubvision herausstellen, darf man gespannt sein, wie sich die ansässige sogenannte "Offszene" dazu verhält.
Immerhin kommen bis dato schon 100.000 Euro aus der Stadtkasse ins Budget.
Beton - es kommt drauf an was man draus macht.
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Montag, 10. März 2008
Die verNeinung
subvision, 21:15h
Was Martin Köttering meinte, als er in der Pressekonferenz sagte, dass die Containerbehausung dem unkonventionellen Habitus der "Off"kunstinitiativen mehr entsprechen, als Kunsthaus und Kunsthalle, bleibt ungewiss..
Wenn es so weitergeht, brauchen wir eine eigene Containerkategorie. Danke für die Einsendung!
Wenn es so weitergeht, brauchen wir eine eigene Containerkategorie. Danke für die Einsendung!
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Dienstag, 4. März 2008
Metaphorisch euphorische Ausstellungsarchitektur
subvision, 17:22h
Was architektonisch möglich ist, zeigt diese Installation. Wäre da nicht das drohende Problem der zwingenden Eingeschossigkeit.. Peter Unzeitig übernehmen Sie!
Das Bild zeigt zwar einen Aufbau der Container als Brandsimulationsanlage, jedoch wird ganz deutlich, dass Sicherungsgeländer nicht nur sicher machen, sondern auch den maritimen Charakter erhöhen - sieht echt schiffig aus!
Das Bild zeigt zwar einen Aufbau der Container als Brandsimulationsanlage, jedoch wird ganz deutlich, dass Sicherungsgeländer nicht nur sicher machen, sondern auch den maritimen Charakter erhöhen - sieht echt schiffig aus!
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Dienstag, 4. März 2008
Capital Lease - Wie grün wird Subvision?
subvision, 00:47h
Ein Hinweis ereilte uns gerade..
..die für das Subvision Containerdorf vorgesehenen Container, werden wohl in Großzahl die grünen Boxen der Capital Intermodal sein. Soviel Understatement bei der Realisierung war dem 3-Gespann eigentlich nicht zu zutrauen.
..die für das Subvision Containerdorf vorgesehenen Container, werden wohl in Großzahl die grünen Boxen der Capital Intermodal sein. Soviel Understatement bei der Realisierung war dem 3-Gespann eigentlich nicht zu zutrauen.
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Eingeschossig?
subvision, 19:06h
Die Illustration des offiziellen Pressematerials für das Subvision Festival zeigt eine mehrgeschossige Ausstellungsarchitektur aus Standard-Überseecontainern. Auch Herr Martin Köttering, künstlerischer Leiter des Festivals und Präsident der HfbK Hamburg, spricht davon in der Erstpräsentation auf der Pressekonferenz am 5. Februar im HafenCity InfoCenter im Kesselhaus.
Illustration: Peter Unzeitig, Büro für Gestaltungsfragen & HfbK Hamburg
Am vergangen Samstag bemerkte mein Gesprächspartner in einem Café im neuen Stadtteil Hafencity, dass für das Festivalgelände auf dem Strandkai keine Genehmigung für eine mehrgeschossige temporäre Architektur zu bekommen sei. Ausserdem sei die Fläche für genannte "hunderte" Container" nicht zulassungsfähig.
Illustration: Peter Unzeitig, Büro für Gestaltungsfragen & HfbK Hamburg
Am vergangen Samstag bemerkte mein Gesprächspartner in einem Café im neuen Stadtteil Hafencity, dass für das Festivalgelände auf dem Strandkai keine Genehmigung für eine mehrgeschossige temporäre Architektur zu bekommen sei. Ausserdem sei die Fläche für genannte "hunderte" Container" nicht zulassungsfähig.
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Donnerstag, 17. Januar 2008
subvision, 17:07h
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