subVision Hamburg kunst. festival. offoff. Hamburg Hafencity

Gossip, Info und Doku zum internationalen Subvision Festival in der Hafencity Hamburg 2008. Offoffizielle Seite.
Freitag, 14. März 2008
A.s.o. The Thing: Virginia Craven
The Thing Hamburg:
kulturstiftung des bundes fördert "subvision"

Von: Virginia Craven

Oh My Lord, Kulturstiftung des Bundes!


Hattest Du Dich anfangs durch kritische, urbanistische Projekte profiliert (Ersatzstadt, shrinking cities), widmest Du Dich jetzt dem Gegenteil: Nun fördert Du lieber solche Vorhaben, wie sie noch vor kurzem in den Initiativprojekten kritisiert worden waren.


Mit dem Festival "subvision" in Hamburg wurde die Latte des für förderungswürdig erklärten Verachtenswerten wieder etwas tiefer gelegt: hier werden Bundesmittel in ein Projekt gesteckt, das Kunst für die Aufwertungsinteressen der Hamburger Immobilieninvestoren instrumentalisiert. "In der HafenCity Hamburg findet das Festival in einem Areal von Schiffscontainern statt. " heißt es ganz unverblümt in der Presseerklärung der Kulturstiftung des Bundes, die mit dem Begriff *Off* getagged wurde. Über Hundert "Künstlerinitiativen aus der ganzen Welt" will man in dieser prekären Architektur unterbringen, deren ostentativer Flexibilismus dieselbe Kernaussage gegenüber den "nicht-etablierten künstlerischen Strategien" formuliert, wie man sie schon an anderer Stelle im Hamburger Hafen erprobt hat: Über Jahre wurde Asylbewerbern in der Hansestadt durch Unterbringung in Containerschiffen unmissverständlich klargemacht, dass ihre Anwesenheit in Hamburg nicht erwünscht ist, und so scheint man auch mit der "internationalen Perspektive" der "Off-Kunst" in der Hafencity nur ein kurzes Techtelmechtel im Sinn zu haben.


Als Spezilist fürs subversiv-Visionäre hat sich der Künstlerische Leiter der Veranstaltung, Martin Köttering, offenbar in seiner Funktion als Präsident der HfbK profiliert. Die dort von ihm hintergangenen streikenden StudentInnen hatten den unsolidarischen Institutsleiter nämlich mit "nicht-etablierten künstlerischen Strategien" zum Rücktritt aufgefordert, was der Geschmähte beleidigt mit Nachtmalverbot und dem Einsatz von Wachdiensten in der Bildungseinrichtung beantwortete.


Ein odeur von Vorteilsnahme verbreitet darüberhinaus die Tatsache, dass der künstlerische Beirat der subvision-Veranstaltung, Hubertus Gassner, als Direktor der Hamburger Kunsthalle bis vor wenigen Wochen der Vorgesetzte von Jurymitglied Dr. Christoph Heinrich, damals Chef der Galerie der Gegenwart, war...


transparency international, übernehmen Sie!

Quelle: The Thing Hamburg

... comment